Die Anleitung für die Eltern: Wie versteht man am besten den Tiger und die Tigerbücher?

Die Tigerbücher  und die Tigerwelt® von Ehepaar Kops sind mit der Kops Methode eng verbunden. Die Bücher bringen ganz neuen Hinsicht auf die Welt der Kinder, ihre Wahrnehmung und Verständnis.

Wie soll man die Tigerbücher am besten verstehen und mit denen arbeiten? Ich habe eine kurze Anleitung für die Eltern und ihre kleinen Tiger vorbereitet.  🐯

Was ist überhaupt mit dem Tiger gemeint?

🐯 Um den Tiger der Kinder besser zu verstehen, können wir uns mit dem Konzept des „dreieinigen menschlichen Gehirns“ helfen, das 1990 vom Arzt und Neurologen Paul D. MacLean in seinem Buch: Das dreieinige Gehirn in der Evolution, eingeführt wurde.

Reptiliengehirn (besteht aus einem Hirnstamm) – ein „instinktives“ Gehirn = „ein Dino“

  • der älteste Teil des Gehirns, den man auch  „ein Dino“ nennt
  • der die instinktiven Reaktionen: Angriff – Flucht – Einfrieren-Reaktion und auch grundlegende physiologische Funktionen steuert (z. B. Atmung, Schlaf, Durchblutung oder Reflexe)

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Altes Säugetiergehirn (limbisches System) – emotional = „Tigergehirn“

  • später entwickelten unsere Säugetiervorfahren ein limbisches System, manchmal wird dieser Teil des Gehirns auch „Tigergehirn“ genannt
  • Dieser Teil des Gehirns ist für Emotionen, Motivation, Erinnerungen, Gewohnheiten und Verhaltensmuster verantwortlich.

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Neues Säugetiergehirn (Neocortex) – rational = „Tigerbändiger“

  • der dritte, jüngste Teil unseres Gehirns – dank ihm sind wir in der Lage, bewusste Entscheidungen und Wahrnehmungen zu treffen
  • manifestiert sich mit Verstand, Moral, Intelligenz (ermöglicht uns zum Beispiel, eine Sprache zu lernen, zu planen, abstrakt zu denken)
  • hilft uns Emotionen und primitive Impulse zu steuern = „unseren Tiger zu zähmen“

🐯 Wie funktionieren Dino, Tiger und Tigerbändiger?

1. Dino

  • wir aktivieren die Angriffs-Flucht-Einfrieren-Reaktionen in der Gefahr
  • aber wir haben keine Macht über der Auslösung
  • alles geschieht außerhalb unseres Willens auf einer unbewussten Ebene
  • wenn man in der Kindheit gelernt hat, wütend und schreiend zu reagieren, kann es passieren, dass man auch später im Leben zu gereizten Reaktionen und Streitigkeiten neigt => ANGRIFF
  • im Gegenteil, wenn man lernt still zu sein, weg zu gehen oder so zu tun, als ob man gar nicht existiert, dann neigt man ganzes Leben lang zu FLUCHT-Reaktionen.

2. Tiger

  • mit der schrittweisen Entwicklung des Gehirns sind die Verbindungen vom älteren „Tiger“- Gehirn zum jüngeren „rationalen“ Gehirn stärker als umgekehrt.
  • dies führt dazu, dass unsere Entscheidungen und unser Verhalten stark von Emotionen beeinflusst sind. Oft kommen Emotionen zuerst und wir versuchen dann, sie unbewusst zu rationalisieren.
  • wir sehen es schön bei kleinen Kindern, die unter der Macht der Emotionen sich manchmal „zu Boden werfen“. Die große Macht des „Tigers“ hat sich gerade manifestiert.
  • aber auch wir Erwachsenen treffen Entscheidungen oft unter dem Einfluss von Emotionen, ohne es zu merken. Das rationale Gehirn sagt: „Nein, ich kaufe nichts Süßes mehr.“ Doch plötzlich bekommt man eine starke Lust auf seine Lieblingsschokolade. Der „Tiger“ will es und das rationale Gehirn kann erfinderisch Argumente für den Kauf finden. Und plötzlich sagt man sich: „Aber eigentlich nur heute und sie haben noch einen Rabatt drauf.“

3. Tigerbändiger

  • wenn man sich die Schokolade kauft, gewinnt Tiger.
  • aber wenn Sie wissen, wie man den Tiger zähmt, zum Beispiel mit Hilfe bewusster Aufmerksamkeit sich zu beruhigen und entspannen, dann kann das rationale Gehirn = Tigerbändiger einfacher gewinnen.

Also unseren Tiger damit auch den Dino “ zu zähmen “ ist eine große Kunst. Gleichzeitig ist es ein grundlegender Schritt für eine erfolgreiche Entscheidungsfindung und die Entwicklung der emotionale Intelligenz – nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen.

Wie kann man am einfachsten unsere aber auch Kinder-Tiger kennenlernen?

Weil wir unserer Tiger oft nicht bewusst sind, finden wir sie einfacher an anderen, dank des Mechanismus der Projektion, die schon Sigmund Freud beschrieben hat.

Und genau Projektion verwenden auch die Tigerbücher.

Kinder sind sich der Tiger-Seite ihrer Persönlichkeit ganz schnell bewusst, weil ihre Tiger noch nicht „gezähmt sind“. Dank der Projektion sprechen Kinder nicht über sich selbst, sondern über dem Tiger – verschieben dadurch die Tiger-Seite von der unbewussten in die bewusste Seite ihrer Persönlichkeit.

Deswegen können sie dann mit ihr einfacher arbeiten, weil sie dieser Seite noch viel bewusster sind. Sie können auch herausfinden, dass der Tiger sich mit starken Emotionen und Tiger-Reaktionen manifestiert. Danach können sie ganz einfach sagen: „Heute ist mein Tiger ganz wild, ich muss ihm zähmen.“

Und wie zähmt man den Tiger?

In dem ersten Buch Tiger robí uáá uáá…  „Tiger macht roar roar“ – lernen die Kinder Jakob und sein Tiger kennen. Das Buch ist in der Kindersprache geschrieben, damit die Kinder einfach verstehen, dass jeder von uns eigenen Tiger hat. Am Anfang spricht Jakob über den Tiger als er irgendwas Externes außerhalb seines Zugriffes ist, aber schrittweise begreift er, dass der Tiger eigentlich sein Bestandteil ist.

In dem zweiten Buch : Ako sa krotí tiger „Wie zähmt man den Tiger?“  lernt Jakob, mit der Hilfe von einfachen Schritten seinen Tiger zähmen. Das Buch ist Anleitung für die Kinder und auch Eltern, wie man mit kleinen Tigern arbeiten kann.

In dem letzten Buch:  Ako sa dohovoriť s tigrom „Wie spricht man sich mit dem Tiger ab?“ lernen Sie die eingeborene Kommunikationstypen der Kinder kennen, damit sie ihren kleinen „Tiger“ besser verstehen können.

Wie arbeitet man mit den Tigerbüchern?

Das Ehepaar Kops empfiehlt folgende Schrittweise:

1.   Lesen Sie die Tigerbücher den Kindern vor und lassen Sie die Kinder über die Geschichte des Jakobs nachdenken.

2.   Dann erzählt euch über eure Tiger: Wie zeigt sich der Tiger von innen nach außen, was macht ihm gut oder was mag er gar nicht. Was macht den Tiger traurig?

3.   Schrittweise lernen sie gemeinsam mit den Kindern eure eigenen Tiger zu zähmen und sie in zufriedenen Tiger umzuwandeln.

Bedeutend ist es zu verstehen: wenn die Kinder begreifen, WAS, WARUM und WIE sie sich in jeder Situation verhalten sollen, dass sie sich dazu äußern könnten und selber die Limits und Regeln entdecken, dann würden ihre Tiger wie zufriedene Katzen schnurren.  

Wo können Sie mehr über die Tigerwelt und die Kommunikationstypen erfahren?

  • Die Tiger haben eigene Welt. Die Authoren sind Kamila und Peter Kops und Tigerwelt finden sie schon in Tschechien, Deutschland, Slowakei, Schweiz oder USA. Mehr hier
  • Alle Tigerbücher sind näher in den Büchern vorgestellt. Mehr hier
  • Wenn sie die Tiger Ihrer eigenen Kinder näher kennen lernen wollen, können Sie sich an die Kops Method Beratung für die Kinder anmelden. Mehr hier.
  • Ich bereite regelmäßig Workshops, wo wir gemeinsam ihre Kommunikationstypen in der Familie identifizieren und Sie über die Tiger mehr erfahren können. Mehr hier
  • Zu dem Thema hat auch das Ehepaar Kops ein online Kurs zusammengefasst, derzeit nur in Tschechisch. Das Kurs ist auf der Plattform kopsovikurzy.cz zu finden.